In der heutigen Folge diskutieren Christian (CEO next) und Max (Spezialist für Social Advertising) die These: Ehrliches Influencer-Marketing ist die beste Werbung! Wer ist heutzutage Influencer? Influencer bedeutet nicht zwingend, Instagrammer, Blogger oder YouTuber zu sein. Der Begriff Influencer Relations ist längst zu einem Buzzword im Bereich Online-Marketing geworden. Was es jedoch genau heißt, Influencer zu sein, weiß irgendwie keiner so genau. Vielleicht deswegen, weil es sich Monat für Monat verändert oder weil bisher niemand zum Beispiel Qualitätsstandards definiert hat.
Die Reputation des klassischen Influencers – heute wohl vor allem mit dem Instagrammer oder YouTuber assoziiert – ist in den letzten Monaten etwas in Verruf geraten. Max und Christian vertreten trotzdem die These, dass Influencer-Marketing immer noch die beste Art der „Werbung“ ist – jedoch nur unter bestimmten Voraussetzungen.
Die Basis dafür ist, dass Marke und Influencer längerfristig zusammenarbeiten, der Influencer und die Marke zusammenpassen und beim Influencer ein authentisches und ehrliches Interesse am Produkt besteht. Diese Punkte sind das Fundament glaubhafter Kommunikation.
„Ich will nicht heute für die eine Brand stehen und morgen für die andere, das finde ich unauthentisch“, sagt Model Lena Gercke im Interview.
Ein Influencer ist kein Werbeplakat, sondern ein Mensch
Christian glaubt sogar, dass es für eine Marke von Vorteil sein kann, wenn das „Testurteil“ nicht nur positiv ausfällt, sondern persönliche Kritik enthält. „Niemand findet ein Produkt zu 100 % gut“, meint er. Erst fundierte Kritikpunkte bzw. der Einbau der persönlichen Meinung machen eine Kooperation glaubhaft. Was für den einen passt, passt für den anderen möglicherweise nicht – das macht ein Produkt aber noch lange nicht besonders gut oder schlecht. Beispiel Kinderwagen: Der eine hat ein kleines Auto und lebt in der Stadt, der andere lebt auf dem Land und ist viel im Wald und auf Wiesen unterwegs. Der eine braucht einen mobilen Kinderwagen mit sehr kleinem Packmaß, der andere ist mit einem robusten Modell mit großen Rädern besser beraten. Unterschiedliche Anforderungen sagen nichts über die Produktqualität aus.
„Niemand findet ein Produkt zu 100 % gut.“
Warum folgt man heute einem Account? Man findet gut, was die Person macht, man möchte so sein wie die Person, oder man hat viele Gemeinsamkeiten. Alles führt dazu, dass man die Meinung des Influencers schätzt und somit auch eine Produktempfehlung ganz anders wahrnimmt. Wenn diese Person also feststellt, dass Kinderwagen A für sie nicht passt, weil er viel zu groß ist, heißt das nicht automatisch, dass die Community empfindet: Okay, das ist ein schlechter Kinderwagen. Sondern sich viel mehr die für sie relevanten und für ihre Lebensumstände wichtigen Informationen rauszieht.
Somit kommen wir wieder zurück zur Ausgangsfrage: Wer ist heutzutage ein Influencer? (Übrigens: Noch mehr zum Thema Influencer Relations könnt ihr euch in Folge #6 mit Helen und Marsha anhören.) Max und Christian glauben, dass jeder ein Influencer ist, und belegen das mit ganz konkreten Beispielen. Während Max für die Region seines letzten Wanderurlaubs wirbt, erzählt Christian über sein (unbezahltes) Engagement in Sachen YFood.