Sorry für die Sprache, aber das Wortspiel passt einfach, wie die Faust aufs Auge. Wix, Strato, IONOS: viele Hostinganbieter bieten Homepage-Baukasten-Systeme für Ihre Kunden. Hier können Sie vorgegebene Templates in Ihre eigene Webseite verwandeln. Eine gute Idee und ich würde auch nicht per se davon abraten. Es gibt ganz objektive Vorteile: die Verantwortung übernimmt erstmal der Betreiber des Baukastens.
Wix vs. Shopify
Wann macht es für Unternehmen Sinn einen Baukasten zu verwenden? Wenn Sie unbedingt ohne externe Dienstleister auskommen wollen oder aus Budgetgründen müssen, können diese Baukästen ein sehr guter Start sein. Sie können damit optisch sehr ansprechende Webseite mit wenigen Klicks erstellen, in dem Sie ein vorhandenes Design übertragen und mit Ihren Inhalten füllen.
Insbesondere für Shop-Lösungen ist Shopify durch eine gute Lösung. Alle relevanten Tools und Features, wie Zahlungsservices sind bereits installiert. Sie können sich auf Íhre Produkte konzentrieren und den technischen Part übernimmt der Betreiber. Auch große deutsche Online-Shops vertrauen auf Shopify.
Aber egal, ob Shop oder Unternehmenswebseite: irgendwann wird der Punkt kommen, an dem Sie lieber selbst die Kontrolle über Ihre Webseite haben. Und je nach Anforderungen kann die günstige Lösung über die Zeit teurer werden, als eine individuelle Webseite.
Und wenn es soweit ist, werden Sie bei WordPress landen – das ist fast sicher. Eine Alternative zu diesen externen Diensten bietet WordPress selbst. Auf wordpress.org können Sie das CRM kostenlos herunterladen und auf jedem Webspace installieren. Auf WordPress.com bietet das Unternehmen die kommerzielle Lösung, sogar inklusive Hosting, wenn Sie alles aus einer Hand wünschen.
Wenn Sie für sich den Weg Baukasten gewählt haben, informieren Sie sich, welche Builder und welches System zu Ihrer Branche passt. Hier zum Beispiel. Es ist nicht dumm, wenn es zum Ergebnis führt. Auch wenn ich schon viele Witze über Wix gemacht habe und natürlich selbst nur individuelle WordPress-Systeme anbiete, kann ich das Prinzip nicht verteufeln. Und vergessen Sie ebenfalls nicht: eine Webseite die cool aussieht, verkauft nicht automatisch mehr.
100% Individualität und volle Kontrolle erreichen Sie nur mit einer selbstgehosteten Webseite. Aber kompromisslos ist auch das nicht. Was soll ich sagen: wenn Sie hier sind und den Beitrag lesen, sind sie wahrscheinlich schon auf dem Weg zur selbstgebastelten Website. Viel Spaß!
100 Stunden Spaß mit Drag and Drop and Fluch
Aber machen Sie sich bitte keine Illusionen, der Prozess wird Zeit vernichten. Es kann Spaß machen eine Webseite mit einem Drag-and-Drop-Pagebuilder zu bauen. Ehrlich. Die Tools werden jedes Jahr besser und ebenso die vorhandenen Templates. Sie können aus 1000en Vorlagen wählen, Hunderte Schriften verwenden und aberwitzige Seitenanimationen einbinden.
Ich habe gerade mit einem Start-Up telefoniert, wo eine sehr ambitionierte Gründerin Ihren Webshop mit Shopify selbst gebaut hat. Warum? Sie verkauft ein einzelnes Produkt und kann einfach keine Zehntausende Euro für einen Webshop ausgeben. Das Ergebnis ist super geworden und der Shop funktioniert. Ich habe ihr zu dem Ergebnis ehrlich gratuliert und sie antwortete: „das war sehr anstrengend und ich hoffe ich muss das nie wieder machen. Ich verfluche es.“ Sie hat weniger als 100 Stunden gebraucht, etwas. Und das Ergebnis sieht super aus.
Alle Unternehme(r/n) sind anders – es gibt nie den goldenen Weg. Für manche Business-Cases ist es die logische Wahl. Alternativ können Sie auch eine Webseite in Indien über Fiverr für einen Fünfziger erstellen lassen, aber das ist ein ganz eigenes Kapitel und ich rate davon ab, aus vielen Gründen.
Welche Möglichkeiten haben Sie noch? Seien Sie oldschool und setzen Sie auf HTML-Seiten. Sie verzichten auf den ganzen CRM-Backend-Pagebuilder-Kram und sind dadurch superschnell und beinahe unzerstörbar.
Kostenlose HTML5 Templates
WordPress ist ein CRM, nicht nur eine Webseite und damit können Sie Web-Systeme fast jeder Dimension darstellen. Als Unternehmer benötigen Sie meist nur wenige Funktionen von WordPress und der Rest bleibt ungenutzt. Da liegt auch der größte Kritikpunkt an WP, es ist ein aufgeblasenes System. Ist es, trotzdem bleibt es auch für One-Pager unsere Empfehlung.
Ein befreundeter Informatiker fragte mich 2017 nach einer Webseite für sein Unternehmen. Eine halbe Stunde später habe ich ihm diese Seite als Entwurf zugeschickt und 10 Minuten später war die Seite online. Sie ist weniger als 1 MB groß und besteht aus weniger als 20 Dateien. Es gibt keine Updates, aber zum Beispiel auch keinen Cookie-Banner. Die Seite basiert auf einem Pixelarity-Theme. Diese 50 Templates waren 2017 noch komplett kostenfrei, heute kostet das kleinste Paket 29$. Komplett kostenlose Templates gibt es heute zum Beispiel noch bei Webflow.
Eine Webseite in einem Tag online bringen
Eine Webseite kann sehr günstig und trotzdem cool sein. Ja, aber eben mit großen Kompromissen. Wenn Sie ein Template finden, was zu Ihrem Design passt, Sie alle Informationen richtig sortiert und abgelegt haben, inkl. Bildern und Features, dann geht das. Ich schaffe das und jeder, der Lust hat sich mit der Thematik zu beschäftigen. Aber vergessen Sie nicht die Punkte drumherum. Vergessen Sie nicht, dass jede Lösung pros wie contras besitzt.
- Cookies, Banner, Datenschutz, Disclaimer
- SEO-Basics
- Hosting, Mail-Adressen, Performance
- Bildauswahl und -optimierung
- Anbindungen an Drittdienstleister
- Autom. Backups & Updates
Responsiveness und andere Dev-Terms für angehende Nerds
TLDR: es folgt mehr Nerd-Wissen für moderne Websites. Lesen Sie bitte nur weiter, wenn Sie das Thema wirklich interessiert oder sie schon zu tief im Selbstbaudschungel stecken.
85% mobile Aufrufe, also auf dem Handy: das ist heute oft die Regel. Es ist natürlich wichtig, dass die neue Webseite auch mobil richtig gut aussieht. Das sie funktioniert, sollte klar sein. Und „mobile first“ ist auch der falsche Ansatz. Es geht um die richtige Architektur und Benutzerführung. WordPress macht das schon okay und selbst WordPressseiten aus dem letzten Jahrtausend schaffen es in der Regel halbwegs okay auf einem Smartphone auszusehen.
Ob eine Seite richtig gut mobil aussieht liegt an den kleinen Anpassungen in Margins und Paddings, also den Abständen. Und natürlich an der Bildauswahl und vielen 100 Dingen mehr. Moderne Pagebuilder lassen sich auf die Device-Formate umschalten und individuell einstellen, aber soweit sollte es eigentlich nicht kommen müssen.
Mobile Mehrspaltigkeit: unser CSS-Tipp
Und es gibt einen Superhack für mobile Coolness: Mehrpaltigkeit. Die Displays sind so gut geworden, dass 2 oder auch 3 Elemente nebeneinander gut lesbar dargestellt werden können. Die meisten Webseiten ignorieren das und wenn man dann ein 6 Logos auf der Startseite einbindet, sind die auf dem Smartphone einzeln, riesig und der Benutzer muss mühsam vorbeiscrollen.
Moderne Elemente, wie das in dem Beispiel hier lassen Sie einstellen, wie viele Spalten auf welchem Device Format angezeigt werden. Und dem folgenden Stück „Code“ können Sie die WordPress-Logik überschreiben. WordPress splittet alle Zeilenformate mobil immer in einzelne Spalten auf. Der CSS-Code unten sorgt dafür, dass 4-spaltige Zeilen in 2-spaltige umgewandelt werden ab dem mobilen Breakpoint. Und 6 Spalten werden zu 3. Muss man natürlich beachten und sinnvoll einsetzen, aber in der Regel hilft das schon ungemeint, wenn ihre Seite zu oft einzeilig daherkommt.
/* Zwei- bzw. Dreispaltiges Layout auf dem Handy */
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}
@media only screen and (max-width: 768px) {
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Wissen, Verständnis & Umsetzbarkeit
Es ist nicht Ihre Aufgabe als Unternehmer die Terminologie der Entwickler zu sprechen. Ich erlebe das beinahe wöchentlich, dass ich höre: „ich verstehe diese ganzen technischen Begriffe nicht und ich will einfach nur Hilfe!“ Egal, wie technisch versiert sie sind, lassen Sie sich nicht von der Terminologie erschrecken. Sie sollten als Unternehmer genau wissen, was wo stattfindet, auch oder gerade, wenn Sie sich nicht selbst darum kümmern. Ich erlebe so oft Mitarbeiter, die nur eine halbe Stunde Workshop davon entfernt sind alle Aspekte ihrer Webseite selbst zu beherrschen, aber stattdessen Hunderte Euro jeden Monat für IT-Agenturen ausgeben.
Eine Webseite ist nur ein Stück Software. Da sollten Sie eine gute bzw. die passende auswählen und der Rest der Arbeit ist Inhalt. Im Verhältnis 80:20. Eine neue Webseite ist in zehn Minuten online, Sie mit Inhalt und Design zu füllen – hier liegt der Aufwand. Und teuer wird es, wenn ein schlechtes Grundsystem versucht wird mit vielen Updates perfekt zu machen. Das kann nicht klappen. Bitte verbrennen Sie weder Ihre Zeit noch Ihr Geld für die falsche Basis. Verwenden Sie Shopify & Wix, basteln Sie in HTML oder probieren Sie es selbst mit WordPress und einem Template bei WP Bakery oder Elementor.
PS: Du kannst doch deine Besucher nicht im letzten Absatz wegverlinken. Doch, ich möchte helfen. Ich baue Ihnen gerne Ihre Gastro- oder Praxis- Webseite, weil ich hier ein perfektes Ergebnis erzielen kann. Wir wollen ehrlich helfen. Wir sind nicht für jede Branche der beste Partner und wer so tief gelesen hat, verdient auch einen guten Tipp für den nächsten Schritt.
